ASP - ZUTIEFST


Label:TRISOL
Jahr:2017
Running Time:84:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

2017 war auch für die Band ASP um ihren gleichnamigen Frontmann kein unproduktives Jahr: Mit „Zutiefst“ ist seit kurzem der dritte Teil des „Fremder-Zyklus“ auf dem Markt, ein Album, das es in sich hat. Nach dem Intro prescht man mit „20.000 Meilen“ geradlinig nach vorne. Eine leichte Rockproduktion trifft auf die typischen ASP Elemente und einen Text, welcher zusammen mit seiner Melodie bereits nach dem ersten Hören absolutes Ohrwurmpotential aufweist. „Zutiefst“ setzt diesen Stil fort und punktet mit seinem Stilwechsel im Mittelteil, in welchem vom hymnenhaften Rock in eine bedrohlich dunkle Atmosphäre mit tiefen Gitarren, tiefem, mehrstimmigen Männergesang und langsamen Rhythmen gewechselt wird. Eine unheimlich intensive Stimmung kommt hier auf, Wahnsinn! Sogleich gleitet der Song wieder in seinen ursprünglichen Stil zurück. Aber ASP wären nicht ASP, wenn das stilistisch schon alles wäre. So folgt mit SonaARta“ ein langsamer, gefühlvoller Beitrag, welcher mit tiefen, doomigen Gitarren aufwartet und im Gegensatz zu allen anderen Liedern vorher auf Englisch gehalten ist. „Torpedos“ ist dann wieder im gewohnten Rock angesiedelt, wobei hier die Synthesizermelodien und ungewöhnliche Harmoniefolgen dem Ganzen eine ganz besondere Note verleihen. „Leviathan“ schleppt sich passend zum Text ein wenig schwerfällig daher. „Die Untiefen“ punktet mit seiner epischen Aufmache und seinen Zwischenparts, in welchen die Folk-Elemente erstmals kräftig zur Geltung kommen. „Abyssus“ ist eine etwa zehn-minütige Ballade, welche zum Träumen einlädt undzwischen gefühlvoll und bombastisch hin und her wechselt. Ebenfalls ein wunderschöner Beitrag ist mit „Mondscheinsirenade“ gelungen, in welcher der Mond besungen wird. Hier kann man Elemente der Neuen Deutschen Härte erahnen. Der erste Bonus-Track „Parole Poesie“ überzeugt sowohl durch seine Orchestrierung als auch durch seinen gesellschaftskritisch-trotzigen Text, in welchem die Dichtkunst gewürdigt wird. Mit einer englisch-sprachigen Ballade „I Am A Rock“ endet ein Werk, mit welchem sich ASP selbst treu geblieben sind und den Hörer de4finitiv nicht enttäuschen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg


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