THY CATAFALQUE - GEOMETRIA


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2018
Running Time:56:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Thy Catafalque ist das Avantgarde Metal-Soloprojekt des Ungarn Tamás Kátai, der für Gesang, die komplette Instrumentierung sowie Sample-Programmierung zuständig ist. Und er ist ganz schön fleißig! Seit der Gründung des Projektes im Jahr 1998 hat er bis heute schon acht hochwertige Alben veröffentlicht. Das neue Epos enthält acht Stücke in der ungarischen Landessprache, hat aber mehr mit Avantgarde als mit Metal zu tun. Schon der achtminütige Opener „Hajnali Csillag“ beginnt mit jazzigem Schlagzeug und Orgeln, baut zwischendurch aber auch so etwas wie Ambient-Stimmung auf. Der ungarische Gesang klingt dabei exotisch. Der Schlagzeug-Sound ist schön natürlich. Doch dann wird man plötzlich aus der Trance gerissen, und das Gesamtbild ändert sich schlagartig! „Szamojéd Freskó“ ballert dem Hörer abgehackte Rhythmen mit getriggertem Schlagzeug und elektronischen Effekten entgegen und erinnert an Strapping Young Lad. „Töltés“ ist ein Triphop-Song mit Frauengesang, der in etwa an einen Remix von The Gathering erinnert. Auch danach bleibt es zumeist elektronisch, manchmal sogar poppig. „Lágyrész“ bildet noch einmal eine Ausnahme und kommt mit tiefen, doomigen Gitarren und sogar Black Metal-Gesang daher. „Tenger“ ist ein schönes, folkiges Instrumental mit Akustikgitarren und Bongotrommeln. Der Mann hat ein ungeheures Potenzial, wenn es um Instrumentierung geht. Sein Hauptproblem ist aber dennoch das Songwriting. Mir fehlt einfach der rote Faden. „Geometria“ klingt wie ein Sampler mit unterschiedlichen Acts, die nichts miteinander zu tun haben. Einen eigenen Stil mit Wiedererkennungswert gibt es nicht. Schade, denn das Potenzial ist definitiv vorhanden…

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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