FIREWIND, CROBOT

Düsseldorf, The Tube, 02.08.2019

Firewind - IndexEigentlich ist ja Firewind zusammen mit Queensryche unterwegs, um denen ihre Europatour zu supporten. Da in diesen Tagen auf der Deutschlandtour der Terminkalender drei spielfreie Tage aufweist, beschloss sich die griechische Power Metal-Band, für ein Headliner-Konzert nach Düsseldorf zu kommen, dass auch das einzige in diesem Jahr sein wird. Ich entschloss mich dann dazu, diese Combo um ihren Gitarrenvirtuosen Gus G. einen Besuch abzustatten, um mich von seiner Spielqualität vor Ort überzeugen zu können.

Crobot - LiveLeider verschiebt sich mal wieder alles, wie es bei den kleinen Club-Konzert so häufig der Fall ist. In den Medien wurde das Konzert für zwanzig Uhr angekündigt, wobei um diese Uhrzeit gerade mal der Einlass war. Los geht es dann erst zwanzig Minuten später mit den Amerikanern von Crobot aus Pennsylvania. Sechs Songs bleiben den vier Herren um Leadsänger Brando Yeagley Zeit, um ihr ganzes Können unter Beweis zu stellen. Obwohl die Truppe sich sehr bemüht, die Fans in ihren Bannen zu ziehen, muss ich ehrlich sagen, dass mich das nicht wirklich umhaut, was ich hier heute Abend sehe. Erstmal ist es nicht das Genre von Rockmusik, die ich gerne höre, zweitens dröhnt der Sound nur so aus den Boxen, was für meinen Geschmack für diesen kleinen Laden viel zu laut ist, der gerade Mal eine Gesamtkapazität von einhundert Menschen erfasst, und drittens ist die Lichtshow keinesfalls abwechslungsreich. Ganz im Gegenteil: Die ganze Zeit standen die Lichter auf Rot, was mir das Fotografieren der Show nicht gerade einfach macht. Ich entschloss mich dann nach der Hälfte des Gigs, die Räumlichkeiten zu verlassen und versprach mir dann eine Besserung bei Firewind.

Firewind - LiveZwanzig Minuten dauert nur die Umbaupause, bis dann endlich Firewind auf der Bühne stehen. Band und Fans sind sofort da und feiern bei dem Opener „Hands Of Time“ vom aktuellen Album „Immortals“ eine riesen Party. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht besser geworden, und der Sound ist mir immer noch ein Tick zu laut für den kleinen Schuppen, der sich mittlerweile bis auf den letzten Platz gefüllt hat. Die Playlist ist sehr abwechslungsreich, von älteren Klassikern wie „Head Up High“ und „Mercenary Man“ bis hin zu Gassenhauern wie „ We Defty“ und „Warriors And Saints“ vom aktuellen Opus. Natürlich darf auch nicht die Coverversion von Michael Sembellos Klassiker „Maniac“ vom 1983er Tanzfilm „Flashdance“ fehlen. Nach ungefähr fünfundsechzig Minuten gibt Gus G. bekannt, dass man jetzt zum letzten Song käme, was mich sehr wundert, da Henning Basse in der Mitte des Sets den Fans erzählte, dass man heute einen vollen Headliner-Gig spielen würde, und Firewind ja auch laut Running Order für neunzig Minuten angesetzt war. Na gut, dann gibt es bestimmt eine deftige Zulage. Der reguläre Gig wird dann mit „Rise From The Ashes“ von der aktuellen Langrille abgeschlossen, wobei es sich der Gitarrenvirtuosen beim Gitarrensolo nicht nehmen lässt, kurzerhand von der Bühne zu springen und eine kleine Runde durch den Club zu laufen, während er die Saiten zupft. Das war es dann auch schon. Nach gut siebzig Minuten dackeln Firewind dann in ihre Gardrobe, ohne ihren Fans den einen oder noch anderen Song als Nachtisch zu servieren, obwohl diese von den Headbangern laut gefordert wurde. Es war ein gutes Konzert, aber die Spieldauer lässt für mich sehr zu wünschen übrig, wenn man mal bedenkt, dass die Ticketpreise ja auch immer mehr in die Höhe schießen.



Autor: Markus Scholtissek - Pics: Markus Scholtissek