Geschlagene sechs Jahre hat es gedauert, um den Nachfolger des überaus großartigen Albums „Rise“ einzuspielen. Gleichzeitig wurde mit Andrew D'Cagna, auch der Posten des Sängers neu besetzt. Diese Entscheidung war alles andere als ein Griff ins Klo, denn der nette junge Barde bringt ein gehöriges Maß an Frische und Vitalität in die Band. Stilmäßig bleibt man bei bewährtem Strickmuster, mit atemberaubenden Gitarren-Soli, teilweise schon progressiven Strukturen ohne dabei die Kompatibilität für die breite Masse zu vergessen. Mit dem Titel „Mirage“ eröffnet sich dem Zuhörer eine klangliche Reise in Richtung Indien. Ob die Ähnlichkeit zu diversen Jimmy Page/Robert Plant Projekten nur rein zufällig, oder aber gewollt ist, kann ich nicht beurteilen. Zudem gibt es mit „The Flood“ noch eine zweite Instrumentalnummer, die sich vom gefühlvollen Akustikintro, zu einem beinharten Rocker entwickelt. Ansonsten beinhaltet das Album fast ausschließlich Killertracks mit Klasse. Lückenfüller sucht man hier vergeblich. Die Produktion von Neil Kernon (unter anderem Judas Priest, Queensryche) trifft den Nagel auf den Kopf und sorgt für einen lebendigen Sound. Mehr Authentizität geht kaum noch. Hervorzuheben ist schließlich auch die Ballade “Antivenom“ mit Katharina Blake, die vormals bei Miranda Sex Garden gesungen hat und heute Sängerin und musikalische Leiterin der Musikgruppe Mediaeval Baebes ist. Bei dem Stück handelt es sich um ein wunderschön böses Liebeslied, in dem sich die beiden Stimmen gegenseitig duellieren. Ein Genuss! Dieser Silberling ist ein schönes Stück Musik für jede Gelegenheit.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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