Der englisch-norwegische Black Metal-Zusammenschluss The Deathtrip um Schlagzeuger Dan Mullins, der 2009 auf „The Lies I Sire“ von My Dying Bride getrommelt hatte, haut fünf Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt endlich das Zweitwerk raus. Laut ihrer Facebook-Seite sind sie von der „Goldenen Ära des Black Metal“ inspiriert. Das überrascht nicht weiter, wenn man bedenkt, dass der Norweger Kvohst bei The Deathtrip singt, der früher mal bei Dødheimsgård und Code hinter dem Mikrofon stand. Und so klingt das Ganze dann auch. Es ertönen typisch nordische, frostige Riffs, die nach typischem, norwegischem Black Metal in den Neunzigern klingen. Die Musik ist kalt und hasserfüllt, der Gesang wütend und die Produktion dünn und authentisch. Dennoch hat man bei The Deathtrip nie den Eindruck, dass sie der guten, alten Zeit nur nacheifern. Einige der Mitglieder waren damals schon ein Teil der Szene, und das hört man auch. Hier klingt nichts aufgesetzt. Jeder Schlag hat seinen Platz. Neben den furiosen Riffs gefällt mir vor allem der Schlagzeug-Sound, bei dem die Hi-Hat schön rasselt. Die Riffs sind monoton, dennoch hört man, dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen. Hier kommt der alte Spirit auf. Die Musik klingt böse, unheimlich und authentisch. „Demon Solar Totem“ hätte locker auch aus den späten Neunzigern stammen können. Das macht dieses Album zeitlos. Ein sehr gutes Old School Black Metal-Album, das auch trotz der Länge von fast einer Stunde niemals langweilig wird.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht