Dänemarks Gitarren-Virtuose Michael Denner (Denner/Sherman, Ex-Mercyful Fate, Ex-King Diamond, Ex-Force Of Evil) gründete 2012 mit Freunden das Projekt Denner´s Trickbag, mit dem er dem Rock-Sound der Siebziger frönte und 2013 ein selbstbetiteltes Album veröffentlichte. Aus diesem Projekt ging 2018 dann der Nachfolger Denner´s Inferno hervor. Von Trickbag ist heute nur noch Bassist Flemming Muus mit dabei. Dafür ist mit Mercyful Fate-Drummer Bjarne T. Holm aber auch wieder ein bekanntes Gesicht bei Inferno mit an Bord. Während es auf dem Trickbag nur eine einzige Eigenkomposition gab, sind es dieses Mal immerhin fünf. Immer im Wechsel gibt es einen Coversong und einen eigenen. Der Opener „Matriarch“, im Original von Montrose, kommt schön heavy daher. Das eigene „Fountain Of Grace“ ist eine Doom-Hymne im besten Candlemass-Stil. Die anderen Kompositionen sind aber rockiger angesiedelt. „Veins Of The Night“ gefällt sogar mit progressiver Verspieltheit. „Pearls On A String“ beginnt dagegen melancholisch mit cleanen Gitarren. Gecovert werden hier noch „Up And On“ von Tempest mit schönen Leadgitarren, „Taxman (Mr. Thief)“ von Cheap Trick, „Run For Cover“ von den Streetwalkers und „Loser“ von Trapeze. Das Trickbag-Album klang aber irgendwie gleichförmiger. Unterm Strich gefällt „In Amber“ zwar schon durch die Bank, klingt aber doch zu sehr zusammengewürfelt. Wer hier den metallischen Sound von Mercyful Fate erwartet, könnte enttäuscht werden. Während Michael Denner auf dem Trickbag-Album Songs seiner Vorbilder gecovert hat, hat er hier versucht, neben den nachgespielten Songs auch eigenes Material in diesem Stil zu schreiben. Dies gelingt ihm im Großen und Ganzen auch. Man hört zu jeder Zeit, dass die Musiker und der Sänger ihr Handwerk beherrschen. Auch die saubere Produktion ist positiv anzumerken. Vielleicht braucht das Album einfach nur ein paar Durchläufe, um zu wachsen. Man sollte dem Album, welches es auf CD und Vinyl mit einem Download-Code gibt, auf jeden Fall eine Chance geben! Mercyful Fate-Fans sollten über den berühmt-berüchtigten Tellerrand hinaussehen können!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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