MAGNUM - THE SERPENT RINGS


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2020
Running Time:59:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zuverlässig wie eine Roulettekugel treffen Magnum mit ihren Studioalben regelmäßig ins Schwarze. Landet die Kugel im roten Bereich, entfacht die Platte sinnbildlich sogar wieder Feuer und Flamme. Auch auf „The Serpent Rings“ wird erneut ein berauschendes Feuerwerk aus melodischen Hardrock Perlen abgebrannt. Sobald die ersten Riffs von Tony Clarkin einsetzen und Bob Catley seine ausdrucksstarke Stimme darüber setzt, erkennt der aufgeklärte Rockfan sofort, dass es sich unverkennbar um Magnum handeln muss. So verhält es sich auch beim mittlerweile einundzwanzigsten Album der Briten. Die ganz großen Überraschungen bleiben aus. Aber wer möchte auch schon ernsthaft, dass diese Band sich auf andere Pfade begibt? Nein, Magnum bleiben ihrem Stil treu und liefern exakt das ab, wofür man sie kennen und lieben gelernt hat. Ausschlaggebend, ob es sich lediglich um ein gelungenes oder gar ein sehr gutes Magnum Album handelt, sind letztlich immer die Melodien und das Songwriting an sich. Genau da lässt man dieses Mal rein gar nichts anbrennen! Die elf Songs packen einen ziemlich schnell, sind knackig und bleiben nachhaltig im Kopf hängen. Das Keyboard tritt auch mal etwas öfter in den Vordergrund, ohne das die Lieder dadurch ansatzweise kitschig wirken. Das könnte unter anderem auch ein Grund für die immense Eingängigkeit des Materials sein. Ein weiterer Baustein ist die unverbrauchte Frische, welche die älteren Herren nach wie vor vermitteln können. Nichts klingt da irgendwie angestaubt oder gar langweilig. Im Gegenteil! Die Songs sind sehr gut ausgearbeitet, kommen schnell auf den Punkt und wirken wie aus einem Guss. Stellvertretend für die gesamte Bandbreite steht da beispielsweise das Stück „The Archway Of Tears“. Der Track beginnt balladesk und baut sich dann Stück für Stück bis zum absolut imposanten, wunderschönen Refrain auf. Mittendrin eine Prise Bombast und nach hinten raus, brilliert gekonnt die Gitarre. Die absolute Perfektion à la Magnum in einem gut sechsminütigem Song. Das lässt sich auch auf den Großteil der anderen Kompositionen übertragen. Die Engländer haben ihre größten Stärken herausgefiltert und ein bissiges, vor Raffinesse strotzendes Album veröffentlicht. Dieses darf man getrost ganz weit oben im Ranking ihrer langen Diskografie einsortieren. Die erwähnte Roulettekugel ist somit diesmal auf rot gefallen. In schätzungsweise zwei Jahren werfen die unkaputtbaren Magnum die Kugel mit großer Wahrscheinlichkeit erneut in den drehbaren Zylinder. Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Von wegen! Bei Magnum geht noch eine ganze Menge und da wird der Fan sicher auch nie zum Verlierer.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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