Ihr kennt das ja: Eine Band, die ihr sehr mögt, trennt sich vom Sänger. Und anstatt dass sich wenigstens eine der beiden Parteien auf Altbewährtes beruft, überzeugen euch beide Seiten fortan nicht mehr. Das war in meinem Fall nicht nur bei Sepultura und Max Cavalera so, sondern auch bei Cannibal Corpse und Chris Barnes. Seine neue Band, Six Feet Under, legte 1995 das Debüt „Haunted“ hin, welches allgemein als bestes Album der Band gilt, mich aber auch schon damals nicht vom Hocker haute. Alles, was danach kam, gefiel mir jedoch noch viel weniger. Heute legen die US Death Metaller schon ihr siebzehntes Album vor, wobei drei davon reine Cover-Alben waren. Auf „Nightmares Of The Decomposed“ handelt es sich aber wieder um ein Album mit brandneuen Songs. Davon gibt es dieses Mal insgesamt zwölf Stück. Fans der Band werden es natürlich lieben, denn auch hier gibt es wieder die altbewährte Mischung aus groovigem Midtempo Death Metal und Party-tauglichem Death ´n´ Roll.

Eingerahmt wird das Album von dem tollen Opener „Amputator“ und dem flotten Raushauer „Without Your Life“, der an guten alten Schweden Death Metal erinnert. Beide Songs sind für die Band überraschend flott ausgefallen. Leider wird dieses Level aber nicht gehalten. Alle anderen Stücke sind so, wie man es von Six Feet Under kennt: Von schleppend bis Midtempo ist alles dabei. Dabei plätschert alles monoton dahin und weiß nicht sonderlich mitzureißen. Die musikalische Ausrichtung, die sich nicht ändert, ist ja an sich löblich. Was mich am meisten nervt, ist tatsächlich der Gesang von Chris Barnes, der heute viel gequälter und gepresster klingt als früher. Die zweiundfünfzig Lenze sind ihm so langsam deutlich anzumerken. Alle, die Six Feet Under aber bislang immer mochten, werden auch hier ihre Freude haben, denn ein Stilbruch ist erwartungsgemäß nicht zu verzeichnen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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