CELTIC HILLS - Man sollte nicht zu lange nachdenken, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen!


So kurz habe ich noch nie auf ein Interview gewartet! Abgeschickt, eine Stunde in der Stadt gewesen und die Antworten schon wieder im Postfach gehabt! Zwar war das Interview von Gründer, Gitarrist und Sänger Jonathan Vanderbilt in sehr holprigem Englisch verfasst, aber zum Glück gibt es hier ja nur die schriftliche, deutsche Variante, haha! Die Musik der italienischen Power Metaller, die auch einige Thrash Metal-Elemente enthält, ist auf jeden Fall sehr gut und ein Interview mit Celtic Hills auch angebracht, die bislang kaum über den Underground-Status hinaus sind.

logoDaniel: Hi Jonathan! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Celtic Hills kam!

Jonathan: Irgendwann gelangst Du an einen Punkt in Deinem Leben, an dem Du Dich fragst, wo die Reise hingehen soll. Und für mich war das eine Metal-Band, die nach meinen Vorstellungen klingt. Die Songs waren bereits in meinem Kopf vorhanden. Ich musste nur noch einen Weg finden, sie zu veröffentlichen. 

Daniel: Hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?

Jonathan: Ich hatte zuvor in Tribute-Bands von Iron Maiden, Helloween und Skid Row gespielt und war kurz bei der slowenischen Band Dear & I, die von Peter Wustmann produziert wurden.

Daniel: Euer Stil ist ziemlich facettenreich: eine coole Mischung aus Melodic Death-, Thrash- and Italo Power Metal. Welche Bands haben Euch also beeinflusst?

Jonathan: Meine Mutter arbeitete in einem Plattenladen, und ich bin mit der Musik groß geworden, die sie gehört hatte: Aphrodite Child, Roy Orbison, Paul Anka usw. Meine erste Platte war „Dstroyer“ von Kiss. Als junger Teenager war ich verrückt nach den Sex Pistols und The Damned, direkt nach meinen drei Lieblingsbands: Iron Maiden, Helloween und Queensryche. Ich habe auch immer Anthrax, Accept und die ganzen Noise Records-Bands geliebt, die damals auf der „Doomsday News“-Compilation waren!

Daniel: Euer Texte handeln von der Keltischen Mythologie, was für eine italienische Band doch sehr ungewöhnlich ist. Worin liegt da für Dich genau die Faszination? Und welche Bücher oder Filme inspirieren Dich zu Texten?  

Jonathan: Die Gegend in Italien, in der ich lebe, gehörte bis 1918 zu Österreich. Die Alten Römer nannten sie Gallia Cisalpina und die Kelten, die dort lebten, Karni. Der Name ist im Süden Österreichs noch erhalten geblieben und heißt heute Karinzia. Das liegt im Plateau of Karso, in den Bergen von Karnia. Auch ein paar Inseln, die heute in Kroatien liegen, gehören noch dazu. Wir erzählen von diesen geschichtlichen Ereignissen, die man auch bei Wikipedia nachlesen kann, wie der Song „Battle Of The Frigidum“, zum Beispiel.  

celtic hillsDaniel: Als ich mir Eure Diskografie angeschaut habe, bin ich auf etwas Lustiges gestoßen: Die EP zwischen Euren beiden Alben heißt nämlich „Schräge Musik” (auf Deutsch)! Wie kam es denn dazu? Das klingt doch viel zu lustig für Eure Musik, haha!  

Jonathan: In den Neunzigern bin ich oft auf Konzerten rundum Deutschland gewesen, und da gab es Journalisten, die mein Spiel und Mixen von Stilen „Schräge Musik“ nannten. Und als wir die EP mit so vielen befreundeten Gastmusikern aufgenommen hatten, dachte ich mir einfach, dass der Titel dafür passend wäre.   

Daniel: Ihr habt gerade mit „Mystai Keltoy” ein neues Album in den Startlöchern. Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?  

Jonathan: Das ging sehr schnell! Ich bin der Meinung, dass man nicht zu lange nachdenken sollte, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Wenn die Kreativität über mich kommt, dann wird daraus schnell ein Song.   

Daniel: Wo habt Ihr aufgenommen, und wer hat produziert?  

Jonathan: Wir haben im Januar 2020 in Udine im Groove Factory Studio aufgenommen, und Michele Guaitoli, der Sänger von Vision Of Atlantis, Era und Temperance, hat das Album produziert. Ich kenne Michele schon seit vielen Jahren und mag es, mit netten Leuten in harmonischer Atmosphäre zu arbeiten.   

Daniel: Ich finde das Artwork total geil! Von wem stammt es, und wie seid Ihr mit dem Künstler in Kontakt gekommen?  

Jonathan: Die Künstlerin, die die Artworks für unsere beiden Alben „Mystay Keltoy” und „Blood Over Intents” von Hand gemalt hat, heißt Sheila Franco, ein Mädel, das ich bei den Tolmin Metal Days in Slowenien kennengelernt habe. Und wie das so oft passiert, wurden wir Facebook-Freunde, und ich sah ihre Zeichnungen, die sie auf ihrem Profil hochgeladen hatte. Daraufhin schrieb ich sie an, und sie designte unsere Cover.  

Daniel: Das Artwork würde sich perfekt für eine Vinyl-Veröffentlichung eignen! Gibt es schon bestimmte Pläne dafür? 

Jonathan: Das sind kommerzielle Entscheidungen, die die Plattenfirma treffen muss. Wir haben aber schon darüber geredet und denken über eine limitierte Auflage nach.  

Daniel: Spielt Ihr eigentlich auch live? Und habt Ihr in Eurem Land vielleicht auch schon einmal im Vorprogramm größerer Bands gespielt?   

Jonathan: Unser Management hat bereits ein paar Termine für große Festivals mit großen Namen für 2022 ausgehandelt. Ende des Jahres spielen wir auch ein paar Konzerte spielen und sehen, welche Songs am besten auf der Bühne funktionieren.   

celtic hillsDaniel: Lass uns auch mal über die Metal-Szene bei Euch in Italien reden, okay? Ich bin nämlich ein großer Fan von Bands wie Death SS, Mortuary Drape, Bulldozer, Eversin, Xenos, Adramelch, Deadline, Secret Sphere, Altair, Kaledon, Arkhé, Time Machine, Eldritch, Revoltons und einigen anderen. Seid Ihr mit einigen dieser Bands in Kontakt? Und welche anderen Bands aus Eurem Land kannst Du uns noch empfehlen?   

Jonathan: In Italien gibt es sehr viele Bands! Von denen, die Du genannt hast, kenne ich auch einige persönlich. Ich möchte Dir aber auch noch andere Bands ans Herz legen, mit denen ich befreundet bin und die ich musikalisch sehr schätze, vor allem Temperance von unserem Produzenten Michele Guaitoli, dann Kryptonomicon, eine Band, die aus Karnak hervorgegangen ist. Prog-Liebhabern kann ich Starbynary empfehlen, die auch Gastmusiker auf unserer „Schräge Musik"-EP waren.

Daniel: Wie sehen Eure Zukunftspläne mit Celtic Hills aus?

Jonathan: Ende des Jahres werden wir das neue Celtic Hills-Album aufnehmen, und damit uns nicht langweilig wird, werden wir uns noch um ein Nebenprojekt kümmern, wo ich Gitarre spiele statt singe, zusammen mit Germana Noage, der Gastsängerin, die in unserem Song „Eden” zu hören ist. Im September wird die erste Single veröffentlicht. Die Band heit schlicht Noage.    

https://www.facebook.com/CELTIC-HILLS-OFFICIAL-279464367306/

https://celtichills.bandcamp.com/

https://www.metalmessage.de/Promotion_CELTIC_HILLS.php



Autor: Daniel Müller