GEEZER BUTLER - MANIPULATIONS OF THE MIND – THE COMPLETE COLLECTION


Label:BMG RIGHTS MANAGEMENTS
Jahr:2021/1995/1997/2005
Running Time:207:56
Kategorie: Re-Release
 

Die Rede ist hier von einer Sammel-Box von insgesamt vier Alben: „Plastic Planet“ (1995), „Black Science“ (1997), „Ohmwork“ (2005) und einer vierten CD mit „Bonus Tracks“. Geezer, berühmter Bassist der Formation Black Sabbath (Auflösung 2017), geht musikalisch auf seinen Solowerken jedoch moderne Schritte. Die ersten beiden Langrillen wurden vom gleichen Label bereits im letzten Wiederveröffentlicht und die Kollegen Thorsten und Daniel haben dazu ihre Zeilen im CROSSFIRE eingebrannt, falls noch jemand eine andere Meinung möchte. Zwei interessante Freunde spielen auf „Plastic Planet“ mit, zum einen Frontsau Burton C. Bell von Fear Factory und erstaunlicherweise Deen Castronovo (ex-Journey). Passt aber wie die berühmte Faust aufs Auge und hört sich recht mächtig nach Fear Factory an. Natürlich mit den tonnenschweren Bass-Licks des Meisters. Ich bin begeistert. Das hätte ich nicht erwartet. Diese Recordings kommen mir nämlich heuer zum ersten Mal zu Ohren. Der Gitarrist im Bunde ist Geezers Neffe Pedro Howse. So ganz kann man Black Sabbath nicht verleugnen, wie manche Parts andeuten und zumindest der Cleangesang auf „Giving Up The Ghost“, kommt ziemlich nahe an Ozzy ran.

Noch mehr konnte ich mich für das Werk „Black Science“ begeistern. Der furiose Opener „Man In A Suitcase“, riss mir gleich die Birne ab und ist mein „Geezer“-Lieblingstrack...ever! Die Stammband vom Erstlingswerk ist die gleiche geblieben, bis auf den Sänger. Dieses Mal gibt sich Clark Brown die Ehre. Clark war mir bislang völlig unbekannt, ich hätte aber gerne mehr von ihm in meiner Sammlung. Nicht nur aufgrund der Vocals gibt es nun einen Schlenker in Richtung Pantera. Geezer und Company sind halt Kinder ihrer Zeit. Das mächtige Brett dürfte bei Weitem das beste Album des Bassers sein. Dreizehn Nackenbrecher, mit einem Fronter der die Energie von dem Kanadier Devin Townsend in frühen Jahren hat. Wer es dann „back to the roots“ mag, kommt an dem Groove-Monster „Mysterons“, keinen Millimeter vorbei. „Black Science“ ist gewaltig, brachial und perfekt intensiv. Cooler geht moderner Metal kaum!

Obschon die ungefähre Marschroute mit „Ohmwerk“ (wurde ebenso im letzten Jahr neu aufgelegt) gleich bleibt, hinterließ jenes Werk den schwächsten Eindruck. Nun ja, es liegen acht Jahren Zeit zum letzten Release. Zudem hat Fronter Clark eine andere Herangehensweise zu seinen Vocals gezaubert. Die ist dann zwar immer noch recht kernig aber relativ unspannend. Was aber auch den langweiligeren und liebloseren Kompositionen geschuldet ist. Neuer im Bunde ist Drummer Chad Smith, seit dem Jahr 1988 Mitglied bei den Red Hot Chili Peppers. Außerdem ist er noch bei der Formation Chickenfoot mit Sammy Hagar (ex-Van Halen). Das kann sich hören lassen. Bei den insgesamt zehn Beiträgen bleibt aufgrund fehlender Ohrwurmtauglichkeit nur wenig hängen. Schade.

Last but not least – über eine Stunde Bonus Tracks mit fünfzehn Beiträge, über die sich aber meist die Die-Hard Fans freuen dürften. Handelt es sich doch um Alternative-Versionen, Demo-Ausgaben, Japan-Tracks, Radio Mixes und am spannendsten, mit „Drive Boy, Shooting“, „Detective 27“ und „House Of Clouds“ um Live-Recordings. Für den letzten Quereinsteiger wie ich einer es bin, ein unverzichtbarer Release.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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