ROB TOGNONI - REBEL


Label:MIG
Jahr:2024
Running Time:64:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Jetzt schreibe ich seit dem Jahr 1986 Reviews und wenn mir dann ein Musiker durch die Lappen gegangen, weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll. Ist seine Diskografie so schlecht, dass mein komplettes Umfeld keine Notiz genommen hat, wurde ich nie bemustert oder was soll ich davon halten? Oft sind, wenn ich das Vorab-Informationsblatt von mir unbekannten Musikern gelesen habe, Bilder im Kopf. Rob macht beides, singen und Gitarre spielen, das Album heißt „Rebel“, auf dem Back-Cover ist er mit einem Plakat von dem verstorbenen Motörhead Fronter Lemmy abgelichtet, siebzehn Nummern werden zum Besten gegeben, artverwandt mit Joe Bonamassa, etliche Cover-Versionen werden angeboten und das Teil wird als Meisterwerk feilgeboten. Alles klar.

Wie so oft, bestätigen solche Klischees alles andere. Ergo: nach Motörhead hört sich hier gar nichts an, die Eigenkompositionen sind schlechter als die nachgesungenen Lieder (was bei mir als Cover-Hasser schon was heißen soll), von Joe Bonamassa ist Herr Tognoni Lichtjahre entfernt und ein Meisterwerk ist „Rebel“ schon gar nicht geworden, es sei denn alle anderen Werke des Protagonisten sind unterirdisch. Rob kommt aus Australien und nennt sich Tasmanischer Teufel...aha. Wie dem auch sei, Lieder wie „Here To Stay (der Flop des Albums), „Little Things“ und „A Mystery Man“ betrachte ich mal geflissentlich als Filler. Die traditionelle Cover-Version „Whisky In The Jar“ (bekannt durch Thin Lizzy und Metallica) ist völlig unnötig, „Rebel, Rebel“ aus der Feder von David Bowie ganz ok, die Ballade „Orion“ absolut spannungsfrei und der instrumental Track „Weed“ richtet zumindest keinen Schaden an.

Derweil haben sich auch zwei Live-Songs eingeschmuggelt („Lands Of Cirrus“ und „Lil´ Melody“), die erklären, warum verschiedene Musiker zur Unterstützung am Start waren. Mein negativer Eindruck wird auf der Bühne allerdings bestätigt. Da ist kein Feuer! „Victim Of Circumstance“ ist von Alvin Lee und mit Abstand der beste Beitrag hier. Soweit ich weiß ist der Track „Assholes And Opinions“ von der Formation Spearfish, bei denen Ron 2018 den Song als Gast eingesungen hat. Tja und last but not least stammt das Lied „Life“ von Pete Barton (Pete Barton And The Animals). Fazit: zu viele Cover, unnötiges Live-Material, einfach Masse statt Klasse!

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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