WITCHORIOUS - SAME


Label:ARGONAUTA
Jahr:2024
Running Time:56:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Doom Metal Trio Witchorious wurde 2019 in der französischen Hauptstadt Paris gegründet. Ein Jahr später sind die ersten beiden Singles veröffentlicht worden. Die beiden Songs erschienen offensichtlich im selben Jahr auf einer selbstbetitelten EP. Es folgten zwei weitere Single-Auskopplungen („Monster“ – 2023 und „The Witch“ – 2024). Beide finden sich auf dem ebenfalls selbstbetitelten Debüt-Album wieder. Auch einige Live-Auftritte sind zu vermelden. Der Silberling startet mit dem vielsagenden Titel „Monster“. Harte, tiefer gestimmte Gitarren bestimmen den Sound. Rohes Schlagzeugspiel und pumpender Bass komplettieren das Ganze. Antoine Auclair wechselt zwischen Klargesang und Growls. „Catharsis“ steht seinem Vorgänger kaum nach. Die Taktzahl wurde ein wenig erhöht. Antoine singt hier im Duett mit Bassistin Lucie Gaget. Sie ist dank ihrer etwas tieferen Stimme eine echte Bereicherung für die Tunes.

Erwähnenswert sind die Gitarrenriffs, die gnadenlos zuschlagen. Und so geht es weiter, die Gitarren braten, der Gesang tendiert zwischen bittersüß und bitterbösen Growls, immer wieder gepaart mit melodischen Abschnitten. Das Klanggerüst ist entschleunigt. Klassischer Doom eben, mit Death-Elementen. Zu hören unter anderem in „The Witch“, „Blood“, oder auch „Eternal Night“. Ich erspare es mir hier, alle weiteren Songs aufzuzählen. Aber vor allem „Eternal Night“ lebt von dem ätherisch klingenden Gesang von Lucie. Etwas verwirrend ist für mich das instrumentale Zwischenspiel „Amnesia“, mit eineinviertel Minuten Spielzeit zugleich der mit Abstand kürzeste Track. „To The Grave“ ist dank clean gespielter Gitarren ein interessanter Farbtupfer.

Obwohl das gesamte Werk sehr ruhig angelegt ist, so könnte man diesen Song doch als Ballade bezeichnen. Mit einem weiteren Doom-Monster endet das Album („Why“). Witchorious spielen urwüchsigen Doom, ohne jegliche Kompromisse. Es sind kaum technische Spielereien zu hören. Das ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen klingen die Songs wie aus einem Guss. Die düstere Grundstimmung lässt mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Aber dadurch gibt es auch nur wenig Abwechslung.

So mancher Hörer wird diese knappe Stunde als eintönig empfinden. Aber wenn man genau hinhört, kann jeder etwas für sich zum Genießen finden. Ich denke da nur an das großartige Gitarrensolo in „Why“ oder die Ballade „To The Grave“. Mir zumindest gefällt es.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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